THE, Billy Roisz & Dieter Kovačič
Exomoon, Gudrun Krebitz
Bildraum 07
Tricky Women goes Galleries
Tricky Women versammelt im Bildraum 07 verschiedenste Techniken und Themen zeitgenössischer Filmemacherinnen.
GUDRUN KREBITZ | Do you ever talk to the moon?
BILLY ROISZ & DIETER KOVAČIČ | THE
Ort: Bildraum 07, Burggasse 7-9, 1070 Wien
Eröffnung: Freitag, 19. Februar 2016, 19 Uhr
Begrüßung:
Günter Schönberger, Bildrecht
Waltraud Grausgruber, Tricky Women
Zur Ausstellung:
Elsy Lahner, Kuratorin für zeitgenössische Kunst des 20. Und 21. Jahrhunderts, Albertina Wien
Festivalevent: Freitag, 4. März, 17.30 Uhr – Artists‘ Talk
Dauer der Ausstellung: 19. Februar bis 17. März 2016
GUDRUN KREBITZ | do you ever talk to the moon?
Die in Berlin lebende Gudrun Krebitz zeigt mit ihren Filmen Achill und Exomoon kunstvolle Collagen aus Fotografie, Grafik sowie Stop Motion und gibt anhand ausgestellter Skizzen erstmals Einblick in den Entstehungsprozess ihrer Videos. Die mehrfach ausgezeichnete Arbeit Achill handelt von einer Frau, die ihren Weg geht. Unbeirrt und doch bereit jeder Gabelung zu folgen. Krebitz greift hierfür tief in ihre Trickkiste: sie übermalt Gesichter, bewegt Skizzenblätter, lässt Schrift durch Sequenzen tanzen. Während das Bild der Wirkung von Schärfe und Unschärfe nachspürt entsteht ein Strom kunstvoll miteinander verwobener Anspielungen, die in die Erlebniswelt der Frau vordringen. Auch in ihrem neuen Film Exomoon animiert Gudrun Krebitz Räume der Verinnerlichung und der Intuition. Eine Frau fleht den Mond an, dass etwas Furchtbares passiert und die qualvolle Ereignislosigkeit endlich durchbricht. In dem Moment der Unvorhersehbarkeit entsteht jedoch eine neue Klarheit. Exomoon handelt von der reinen Existenz, vom Dabeisein, Im-Jetzt-Sein. Stilistisch erinnert er an die Körpergefühlsbilder von Maria Lassnig, richtet er den Blick auf den weiblichen Körper als Quelle einer ureigenen Kraft.
BILLY ROISZ & DIETER KOVAČIČ | THE
Im zweiten Teil der Ausstellung begeben sich Billy Roisz und Dieter Kovačič in die Mechanismen des im Horrorfilm evozierten Grauens. In der Arbeit THE experimentieren sie mit Hör- und Sehgewohnheiten und transformieren die Bildwand in eine fragile Membran zwischen Betrachter und Betrachtetem. Auf ihr folgen in nahezu manisch-wüster Abfolge Streifen auf Punkte und Rastermuster, dunkle Oberflächen werden von pulsierenden Lichtquellen durchbrochen, all dies ist unterlegt mit ächzenden Hintergrundgeräuschen und dem Krächzen von Raben. Die Bilder beginnen gleich einem Körper rhythmisch zu pulsieren, zu atmen und zu schreien. Die Angst hat in THE kein wovor, ihr Objekt bleibt eine Leerstelle. Billy Roisz und Dieter Kovačič lassen die Betrachter*innen und das Werk nicht zusammen kommen. Konsequent wird in dreizehn Minuten die Leerstelle als Ort des Wechsels zwischen Abstraktem und Konkretem, zwischen grauer Oberfläche und feuerrotem Abgrund, zwischen klischeebeladenen Kindermelodien und authentischen Sounds des Horrorfilms offen gehalten. THE ist ein unter die Haut gehendes Werk über die psychische und haptische Kraft der abstrakten Erfahrung, frei schwebend in jener Dialektik, die in Freuds "Unheimlichem" steckt.
Eine Kooperation von Tricky Women und der Bildrecht GmbH www.bildrecht.at.
Mit freundlicher Unterstützung von sixpack film.