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Intergenerationales Trauma Abend im Sigmund Freud Museum am 12. Mai

Filmprogramm und Podiumsdiskussion am 12. Mai 2022 um 19 Uhr
Lesesaal der Bibliothek der Psychoanalyse im Sigmund Freud Museum, Berggasse 19, 1090 Wien

Wir setzen unseren Festivalfokus fort! Intergenerationales Trauma war einer der Schwerpunkte der diesjährigen Festivalsausgabe von Tricky Women/Tricky Realities. Gerade bei Themen, die kaum in Worte zu fassen sind, kann die Animation mit ihrer Bandbreite an Ausdrucksmöglichkeiten unser Vokabular erweitern. Mit Filmprogrammen und anschließenden Podiumsdiskussionen am 12. Mai und 23. Juni im Sigmund Freud Museum führen wir diesen Fokus weiter.

Gewalt gedeiht in der Stille. Indem wir das kollektive Trauma aus der Unsichtbarkeit holen, beseitigen wir das mächtige Tabu, darüber zu sprechen. Die Filme und Diskussionen setzen sich mit der Symbiose zwischen politischen und zwischenmenschlichen Ursachen von Trauma auseinander: vom Mikrokosmos der Familie bis zum Makrokosmos des Staates.

Programm Donnerstag, 12. Mai 2022 um 19 Uhr: Screening der beiden Animationsfilme Freedom Swimmer und Meneath: The Hidden Island of Ethics sowie Diskussion mit Helga Klug und Melanie Letschnig. Moderation: Daniela Finzi (in deutscher Sprache).

Die Veranstaltung ist eine Kooperation zwischen Tricky Women/Tricky Realities Animationsfilmfestival und dem Sigmund Freud Museum.

Filmprogramm:

Freedom Swimmer
Olivia Martin-McGuire, F/AU 2021, 15 Minuten
Olivia Martin McGuire zieht Parallelen zwischen der Flucht eines Großvaters während der Kulturrevolution und dem Freiheitskampf seiner Enkelin im heutigen Hongkong.  Durch die Verflechtung von schonungslosen Berichten über die Flucht des Großvaters vom chinesischen Festland, animierten Nachstellungen der gefährlichen Flucht nach Hongkong auf dem Land- und Seeweg und lebhaftem, eindrucksvollem Archivmaterial sowohl über das China der Mitte des 20. Jahrhunderts als auch über die Proteste in Hongkong heute wird Freedom Swimmer zu einem fesselnden Bericht über den Kampf ums Überleben und Traumata über Generationen hinweg.

>> Filmtrailer

Meneath: The Hidden Island of Ethics
Terril Calder, Canada 2021, 19 Minuten, englische OF
In der düsteren Atmosphäre einer Theaterszenerie aus flächiger und plastischer Stop-Motion-Animation entspinnt sich ein Dialog zwischen Jesus und Nokomis, einer Sagenfigur der nordamerikanischen Anishinabe. Und ein Métis-Mädchen spürt dem tiefen Riss in ihrer Identität nach. Den sieben Todsünden stellt Nokomis sieben heilige Lehren entgegen. In einem kathartischen Akt der Selbstfindung richtet Terril Calder erneut den Blick auf die Wunden kolonialer Geschichte. (Katalog Berlinale)

>> Filmtrailer

Am Podium:

Melanie Letschnig, Mag.a Dr.in, Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft mit Schwerpunkt Volkskunde an der Universität Wien, 2017 Promotion mit einer Arbeit zu Explosionen in höfischer Festkultur, Blumenstillleben und Kino. Lehrt Filmtheorie und -analyse ebendort. Ausbildung zur Trainerin für DaF/DaZ am bfi Wien, wo sie seit 2018 unterrichtet. 

Helga Klug, MMag.a Dr.in, Psychoanalytikerin, Lehranalytikerin, Supervisorin und Lektorin an der SFU Wien. Forschungsschwerpunkte: psychoanalytische Gesellschaftskritik, Literatur und Psychoanalyse, Intersubjektivitätstheorien. 2021 gab sie mit Markus Brunner und Julia Skip-Schrötter den Sammelband Zum Unbehagen in der Kultur. Psychoanalytische Erkundungen der Gegenwart im Psychosozial-Verlag heraus.

Der nächste Film- und Diskussionsabend von Tricky Women/Tricky Realities in Kooperation mit dem Sigmund Freud Museum findet am 23. Juni 2022 mit Melanie Letschnig und Jeanne Wolff Bernstein statt (TBA).

Tricky Women - International Animation Filmfestival Vienna