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Eröffnung

MOÏA JOBIN-PARÉ | MICHELLE & URI KRANOT

MOÏA JOBIN-PARÉ | MICHELLE & URI KRANOT

Eine Kooperation von Tricky Women und Bildraum 07
Eröffnung: Donnerstag, 8. März, 2018, 18.30 Uhr
Begrüßung: Esther Mlenek, Bildrecht und Waltraud Grausgruber, Tricky Women
Zur Ausstellung: Lukas Gehrmann, Kurator Kunsthalle Wien
Ausstellungsort: Bildraum 07 | Wien 7, Burggasse 7-9
Ausstellungsdauer: 9. bis 22. März 2018
Öffnungszeiten: DI-FR 13-18 Uhr
geöffnet während des Festivals: Samstag, 9. März, 11-16 Uhr

Vom Spiel mit der Wahrnehmung und pulsierenden Alternativwelten. Im Rahmen von TRICKY WOMEN 2018 versammelt die Ausstellung im Bildraum 07 Arbeiten der kanadischen Künstlerin Moïa Jobin-Paré und zeigt die Virtual-Reality-Installation Nothing Happens von Michelle und Uri Kranot.

MICHELLE & URI KRANOT | Nothing Happens

Wir befinden uns am Rande einer Stadt. Trotz klirrender Kälte kommen nach und nach Schaulustige zusammen. Zwei Musiker schlendern durch die Landschaft, entspannt rauchend blicken sie sich um. Was oder wen sehen sie an? Die Frau mit dem Schlitten, die ab und zu auffliegenden Krähen in den kargen Baumwipfeln? Oder blicken sie tatsächlich auf diejenigen, die sie betrachten, auf uns, das partizipatorische Publikum von Nothing Happens?

Die Virtual-Reality-Installation von Michelle und Uri Kranot verwandelt den Bildraum 07 in ein winterliches Panorama aus Zeichnung und Malerei, rotoskopisch bearbeitet und in 3D animiert. Setzen wir die Virtual-Reality-Brille auf, sind wir ganz Teil des von Michelle und Uri Kranots inszenierten Schauspiels.  Die Virtual-Reality erlaubt es, verschiedene Perspektiven zu erleben und Details zu erfassen. Der immersive Charakter von Nothing Happens, die Aufhebung der Grenze zwischen Medium und Betrachter*innen, der Übergang vom physischen in den virtuellen Raum, verhandelt unausweichlich die Dimensionen von Nähe und Distanz und somit den Grad der Involvierung neu.  Zeitgleich erforschen Michelle und Uri Kranot die Verführbarkeit des Publikums, die Macht einer „entfesselten Kamera“, durch die der Blick und das Bewusstsein der Betrachter*innen in den Film eingewoben wird.

MOÏA JOBIN-PARÉ | 4min15 au révélateur

In Kooperation mit dem Bildraum 07 zeigt TRICKY WOMEN den mehrfach ausgezeichneten Experimentalfilm 4min15 au révélateur von Moïa Jobin-Paré. Die kanadische Künstlerin zeichnet sich dieses Jahr auch für den offiziellen Festivaltrailer verantwortlich. Eine Präsentation ausgewählter Originale ergänzt die Ausstellung.

In 4min15 au révélateur begegnen den Betrachter*innen Lichtblitze und Linien, die durch Schichten von verbranntem oder überbelichtetem Film gefiltert werden. Davor schiebt sich der Schatten einer Figur, vielleicht die Filmemacherin selbst, die ihren Blick über eine unwirtliche und neblige Ecke von Québec ziehen lässt. Mit spielerisch platzierten Linien und Fäden spinnt sie eine künstlerische Alternativwelt. In dieser fließen pulsierende Ströme aus gelbem Licht fahle Betonmauern empor, breiten sich über den Stadtdschungel aus und schließen sich, feuernden Synapsen gleich, zu dichten Netzwerken zusammen. Was Moïa Jobin-Paré folgen lässt, ist eine Sequenz von Fades, Blitzen, Jump Cuts und flackerndem Licht. Die Figur verschwindet, es bleiben geisterhafte Pentimenti zurück, während sich die Oberseite des Bildrahmens langsam auflöst.

Das in Auflösung Begriffene, der Moment kurz vor dem Verschwinden oder vor der (Aus-) Löschung, die Gleichzeitigkeit von Alt und Neu, der Wechsel von einer Realität in eine andere, sind zentrale Themen von Moïa Jobin-Paré. Mit der Bearbeitung der empfindlichen Barytabzüge kratz sie sinnbildlich an der Oberfläche, will das wahre Wesen enthüllen und das Verborgene aufdecken. Doch unter den Fotografien gibt es keine quantifizierbare "Wahrheit". Die gekratzten Originalfotografien und animierten Folgeproduktionen bewahren ihre kryptischen Anspielungen.

Eine Kooperation von Tricky Women, Bildraum 07 und vrisch.

 

Tricky Women - International Animation Filmfestival Vienna