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Happiness Machine | To The Common Good!

Sa, 16. 3., 20:00

ca. 80'

Auf Initiative von Klangforum Wien und Tricky Women wurden 20 Künstlerinnen eingeladen in einem einzigartigen Projekt ihre Ideen zur Gemeinwohlökonomie in jeweils enger Zusammenarbeit von einer Animationskünstlerin mit einer Komponistin zu entwickeln.
Entstanden sind 10 Werke über Konsum und Gier, Solidarität und Konkurrenz, Zusammenhalt und Revolte.
Welturaufführung der Kinofassung und Künstlerinnengespräch!

Die Künstlerinnen und ihre Filme: 

  • Michelle Kranot / Iris ter Schiphorst - Suggestion of Least Resistance
  • Samantha Moore / Malin Bång - Bloomers
  • Rebecca Blöcher / Eva Reiter - Lickalike
  • Eni Brandner / Misato Mocizuki - PANTOPOS
  • Elizabeth Hobbs / Carola Bauckholt - The Flounder
  • Andrea Schneider / Marianthi Papalexandri-Alexandri - Generator / Operator
  • Joanna Kozuch / Ying Wang - Music Box
  • Susi Jirkuff / Joanna Bailie - Measuring the Distance
  • Vessela Dantcheva / Electric Indigo - Hierarchy Glitch
  • Ana Nedeljković / Hanna Hartman - The Happiness Machine

Happiness Machine ist ein Projekt von Klangforum Wien, Musik der Jahrhunderte und Amour Fou Vienna in Kooperation mit Tricky Women.
Gefördert von Kulturabteilung der Stadt Wien und Bundeskanzleramt Österreich mit besonderer Förderung aus Mitteln der Kulturstiftung des Bundes und von Interfaces / Creative Europe Programme of the European Union.
Die Kompositionsaufträge an Iris ter Schiphorst, Malin Bång, Eva Reiter, Carola Bauckholt und Marianthi Papalexandri-Alexandri werden finanziert von der Ernst von Siemens Musikstiftung.

Die Flunder

Elizabeth Hobbs / Carola Bauckholt

Die Flunder ist eine experimentelle Interpretation des Märchens Der Fischer und seine Frau der Brüder Grimm. In dieser wunderschön strukturierten Geschichte wird erzählt, wie die Gier den Menschen treibt, mehr und mehr Reichtum auf Kosten seiner Umgebung zu erlangen. Carola Bauckholt und Elizabeth Hobbs erzählen diese Geschichte in ihrer eigenen Sprache unter Verwendung neuer Werkzeuge und Arbeitsprozesse. Zugrunde liegt das Bedürfnis, ein Bewusstsein für die dringende Notwendigkeit zu schaffen, das Leben so zu verändern, dass auch nachfolgende Generationen weiterhin auf der Erde existieren können.

Lickalike

Rebecca Blöcher / Eva Reiter

Lickalike ist ein lautes Nachdenken über Notwendigkeit und Beschaffenheit von künstlichen und natürlichen Organisationsformen. Er stellt die Verbundenheit allen Lebens ins visuelle und auditive Zentrum und betrachtet von dort aus jene selbst- und fremdorganisierten Systeme, die zur Grundlage unseres sozialen Verständnisses erwachsen sind.

Es geht u.a. um individuelle und soziale Identität, um Vernetzung und Kollektivität, um soziale Verantwortung, um digitalen und natürlichen Lebensraum.

Es gibt immer mehrere Perspektiven, aus denen sich eine aktuelle Situation betrachten lässt. Der Film verläuft entlang mehrerer narrativer Fransen, aus denen zum Teil utopische Entwicklungs- und Sinnzusammenhänge entwachsen. Fragmente einer organisierten Verbundenheit werden herausgenommen und neu zusammengesetzt, der ganze Zusammenhang fragmentiert, und doch wird ersichtlich: Alles ist verbunden.

PANTOPOS

Eni Brandner / Misato Mochizuki

Ausgehend von einer scheinbar altmodischen Welt voll Pracht und Glanz, führt PANTOPOS uns auf eine Entdeckungsreise an einen surrealen und seltsamen Ort voll neuer und abstrakter Ideen, wo nichts so ist, wie es einmal war. Das einzige, was uns an Vertrautem bleibt, sind die Menschen, die diesen Ort bewohnen – und ihre Gesten. Am Ende steht die Frage, ob dieser unbekannte Ort nur ein Traum ist oder bereits Teil unserer Realität.

Music Box

Joanna Kozuch/ Ying Wang

Eine Truppe von Zirkusakrobaten versucht, eine perfekte menschliche Pyramide zu gestalten. Allerdings – einer von ihnen hat Probleme mit seiner Hand und kann seinen Partner nicht festhalten, sodass die Pyramide in sich zusammenfällt. Der Choreograph hat nun drei Möglichkeiten, sein Ziel zu erreichen: Er kann den verletzten Akrobaten durch einen anderen, besseren ersetzen; er kann das gesamte Team austauschen – oder er kann das Team behalten und jedem Mitwirkenden den für sie oder ihn passenden Platz in seiner Choreographie zuweisen. Alle drei Vorgangsweisen führen zum selben Resultat; der wesentliche Unterschied liegt im Weg dorthin.

Bloomers

Samantha Moore / Malin Bång

Bloomers wirft einen lebhaften Blick auf die Näherei der Firma Headen & Quarmby, einen Familienbetrieb, in dem Dessous hergestellt werden und der arbeitslose Menschen aus der Umgebung mit Jobs versorgt. Der Film ist mit einer Original-Partitur unterlegt, die die Geräusche aus dem Arbeitsraum und Interviews mit den Angestellten mit Animationen kombiniert, die bemerkenswerter Weise aus dem Bedrucken der Stoffe mit Zeichnungen entstanden sind. In Bloomers erhalten wir Einblick in das Berufsleben britischer Fabriksarbeiter.

Hierarchy Glitch

Vessela Dantcheva / Electric Indigo

Auf abstrakte Weise befasst Hierarchy Glitch sich mit einer zentralen Idee der Gemeinwohl-Ökonomie. Sowohl die visuellen Muster als auch die Stimmen des Ensembles sind Teil einer hierarchischen Gebarung, die das volle Potential und die Mobilität der individuellen Elemente einschränkt. Binnen Kurzem fällt die Matrix in sich zusammen, Verbindungen und Bewegungsrichtungen gehen verloren, was zu einem entropischen Durcheinander führt. An diesem Punkt verbinden sich individuelle Einheiten autonom mit dem Rest und bilden so organische und ausgewogene Konstellationen. Sie entwickeln einen kollektiven Organismus, ein resilientes Gebilde.

The Happiness Machine

Ana Nedeljković / Hanna Hartman

The film is conceived as a simulation of a non-existent Video-game concerned with the business practices of a company which at first sight seems ideal. However, what happens if we look at the wider picture? Gradually, details are revealed - details that show the real emotions of people, various malpractices, violations of human rights and the environment… The "ideal" space, conceived and guided by financial considerations as the key objective, is being deconstructed before our eyes.

Vermessung der Distanz

Susi Jirkuff / Joanna Bailie

Das Projekt befasst sich mit urbanen Randbezirken, die mit der Marginalisierung jener sozialen Gruppen einhergehen, die sie bewohnen. Es geht um Distanz, die Anonymität der Architektur, Verfall, aber auch Bewegung und Interaktion in diesem groben Entwurf, der versucht, eine Auseinandersetzung mit den Themen Raum und Segregation in den Gemeinwohl-Diskurs mit einzubeziehen. Die audio-visuelle Sprache des Films bedient sich eines transparenten und schonungslosen Ansatzes, um sein Anliegen zu reflektieren. Die Verschmelzung von architektonischen Linien und Klang mittels unerwarteter Entsprechungen und Synchronisierungen ist darauf ausgerichtet, eine neue Art von intermedialer Aussage zu entwerfen.

Generator / Operator

Andrea Schneider / Marianthi Papalexandri-Alexandri

In unserem Projekt befassen wir uns mit den Begriffen Kooperation, Vertrauen, Teilen und Solidarität, die Christian Felber als die zentralen Werte seiner Gemeinwohlökonomie bezeichnet. Wir möchten diese Schlüsselbegriffe in bewegliche Stillleben übersetzen. Die Idee ist, für jeden Begriff die Atmosphäre eines Mikrokosmos zu entwerfen, der in Form einer Endlosschleife in sich geschlossen abläuft.

Wir sind beide fasziniert von Objekten, ihrer Materialität, ihren Eigenheiten und Geschichten. Deshalb wollen wir mit spezifischen Objekten arbeiten, mit Bildern wie mit Klängen, und versuchen, ihren Wesenskern herauszuarbeiten.

Suggestion of Least Resistance

Michelle Kranot / Iris ter Schiphorst

Suggestion of Least Resistance verwendet Archivmaterial von der Juli-Revolte des Jahres 1927 – dem Brand des Justizpalastes, einer wichtigen historischen Episode, die heute noch Aktualität besitzt. Der Animationsfilm zeigt ein rhythmisches, poetisches Anschwellen, das uns, unser Leben und unsere Menschlichkeit mit brennenden Papieren vergleicht, die im Windhauch flattern. Aufnahmen von Blättern aus Papier, die durch die zerborstenen Fenster des brennenden Gebäudes fliegen, werden Ansichten der Menge gegenübergestellt, die auseinander- und zusammenströmt. Die Musik lädt diese kraftvollen Bilder mit ihrer eigenen Lebendigkeit und Farbe auf.

Im Kontext der Gemeinwohl-Ökonomie bilden die sich wiederholenden, stilisierten Abstraktionen der Ereignisse den Rahmen für die Idee einer Gegenüberstellung von Individuum und Geschichte.

Tricky Women - International Animation Filmfestival Vienna